Umgestaltung der Marienkapelle in Telgte, 2020

Die Marienkapelle in Telgte ist ein achteckiger barocker Zentralbau mit einem Kuppelgewölbe. Von der Westseite her wird sie über ein rundbogiges Portal betreten. An der östlichen Seite dieses Raums schließt sich über einen raumhohen Rundbogen ein kleiner längsrechteckiger Kapellenraum mit einem Kreuzgratgewölbe an, in dem das Gnadenbild aufgestellt ist.

Aufgabe war es, ein neues Farbkonzept sowie eine neue Ausstattung mit Altar und Stele für das Gnadenbild zu entwickeln.
Der Entwurf der Farbfassung der Kapelle ist von dem Anliegen bestimmt, die Symmetrie und Zentriertheit des barocken Raums herzustellen. Die Wände der Kapelle sind in einem lichten Grau gehalten. Außer den vier Wandnischen, die für Kerzenstationen und Vitrinen für Votivgaben vorgesehen sind, die einen Blendrahmen in einem mittleren Grau erhalten haben, sind alle anderen raumgliedernden Wandöffnungen wie Portale, Wandnischen und Fenster mit einem gelben Blendrahmen versehen.
Einige konstruktiv dominante Profile wie das Kreuzgratgewölbe des Chorraums und die Kanten des großen Kuppelgewölbes wurden zudem mit Blattgold belegt.

Die zentrierende Wirkung des so angelegten Farbkonzepts wird gesteigert durch eine vergoldete Abschlusswand, deren goldenes Licht das Marienbildnis umstrahlt.

Zu beiden Seiten neu angelegte Kerzenstationen begleiten diese Wirkung. Sie sind mit einer Abluftanlage ausgestattet, die die Rußentwicklung um 99 Prozent reduziert.

Der neu entworfen Altar aus rostrot pigmentiertem Beton und die Stele aus Bronze fügen sich mit einem leicht konisch angelegten Grundriss in den schmalen Raum des Chörchens ein.

Eigens für den orthogonalen Raum sind gerundete Sitzbänke konzipiert worden, die die Ausrichtung auf das Gnadenbild unterstützen und den Kapellenraum als Ganzes erlebbar machen.

Blick nach Osten in den Vorraum
Foto: Stephan Kube, Greven
1 2